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Kinder als Mitarbeiter fördern
Kinder als Mitarbeiter fördern
20.04.2020 | Rubrik: Gemeindebau | 1.5 Minuten Lesezeit | Autor: Hans Forrer

Ist das nicht wunderbar? Mehr als die Hälfte unserer Teens und Jugendlichen würden in der Gemeinde mitarbeiten, wenn wir ihnen einen geeigneten Platz anbieten.

Wenn Jugendliche ab 12 Jahren Verantwortung übernehmen können, dann werden wir überrascht sein, was sie leisten werden. Dazu kommt, dass die allermeisten jüngeren oder älteren Mitarbeiter, die unseren Gemeinden treu geblieben sind, recht früh eine Teilverantwortung als Helfer oder Mitarbeiter übernommen haben.

Beim näheren Nachfragen bekommt man dann oft die gleichen zwei Antworten: «Da war ein Pastor, eine MitarbeiterIn oder ein Senior, der hat mir das zugetraut und sie haben mich sogar motiviert: «Du schaffst das schon, probiere nur.» Und zweitens: Sie haben mich wirklich machen lassen und unterstützend ergänzt, auch wenn das Ergebnis aus meiner heutigen Sicht nicht gerade so hervorragend war.»

Erstaunlich ist, dass, wie in vielen Bereichen unseres Lebens, die Bereitschaft und der Wunsch zur Mithilfe schon ein bis zwei Jahre früher an uns herangetragen wird als vor 15 Jahren. So kann es durchaus sein, dass sich schon ein Fünftklässler mit diesem Anliegen meldet. Wie so oft im Leben geschieht so etwas nicht automatisch. Am wirkungsvollsten wäre es wohl, wenn wir in der Gemeinde eine Kultur des «Probier doch mal aus – du schaffst das schon!» entwickeln und zum Teil sogar organisieren würden.

Einige Hinweise zur Umsetzung: Den Kindern und Jugendlichen müsste signalisiert werden, dass ihre Mitarbeit wirklich geschätzt und gewünscht ist in unserer Gemeinde – und das schon ab dem jungen Alter von ca 12 Jahren Die Leitungspersonen von verschiedensten Teams und Dienstgruppen sollten dafür gewonnen werden, „Plätze und Übungsfelder“ zu suchen oder zu schaffen, die einen solchen Einsatz möglich machen. Je nach Fähigkeit und Altersgruppe ist das Spektrum von Möglichkeiten riesig. Es könnte sich von Mithilfe bei der Betreuung von Kleinkindern in der Chrabbelgruppe bis zum Predigen erstrecken.

Sicher nicht ganz einfach, aber hilfreich für das Leben der jungen Menschen könnte auch sein, dass wir mit ihnen zusammen lernen, dass diese Aufgaben nicht einfach nach dem Lustprinzip gemacht werden können. Treue „on the job“ ist gefragt. Jemand sollte wohl acht darauf haben, dass auch alle Interessierten eine Möglichkeit bekämen und nicht Verwandtschaft oder Freundschaften privilegiert werden. Es würde sicher Sinn machen, wenn man eine verantwortliche Person finden könnte, die den organisatorischen Teil koordiniert. Zudem wäre es ebenfalls ratsam z.B. ein halbes Jahr Laufzeit bzw Schnupperzeit zu vereinbaren. So wäre auch ein Ausstieg wieder gut möglich.

Am Ende ist es nicht die Organisation oder die Struktur, die die jungen Menschen anpacken lässt. Es ist die Lust auch etwas tun zu können, es ist die Befriedigung gebraucht zu werden, es ist die Faszination ein wertvolles Werkzeug in der Gemeinde zu sein und oftmals ist es auch einfach die Begeisterung diese Aufgaben zusammen mit andern Menschen zu tun. Zuerst sind dies sicher Kollegen, dann aber auch Vorbilder von erwachsenen Personen. Ist das nicht wunderbar?

Ein ausführlicheres Dokument dazu kannst du hier downloaden.

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Hans Forrer

ehem. Bereiche Kinder und ORANGE LEBEN

Hans wohnt mit seiner Frau in Rapperswil-Jona und ist Vater von zwei erwachsenen Töchtern. Seit vielen Jahre beschäftigt ihn das Thema «Jünger sein und Jünger machen» im eigenen Leben und im Umgang mit jungen Menschen. Hans war bis August 2021 Teil vom Team Young Generation.
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